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Institut für Geo- und Umweltnaturwissenschaften

Mineralogie - Petrologie 

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Geologie Elbas

Die Mittelmeerinsel Elba ist mit einer Fläche von 223 km2 die größte der sieben Inseln des Toskanischen Archipels. Geologisch gesehen gehört Elba zum Apennin, einem ca. 1500 km langem Gebirgszug, der die italienische Halbinsel von Nordwesten in Richtung Südosten durchquert.

Die Insel besteht aus zwei tektonischen Großeinheiten, den Toskaniden und den Liguriden. 
Die Toskaniden bestehen aus einem variszischen Grundgebirge sowie einem zwischen Jungpaläozoikum und Paläogen in zunächst festländischem bis flach– und später tiefmarinem Millieu abgelagertem Deckengebirge. Hier sank im Jura ein passiver Kontinentalrand ab. Bei den Liguriden handelt es sich um eine sedimentbedeckte Ozeanbodensequenz (Ophiolith-Einheit). 
Die Bildung des Ozeanbodens geht in das Jura zurück, die Sedimente lagerten sich vom Jura bis ins Paläogen ab. Die Liguriden erfuhren keinerlei regionalmetamorphe Veränderung.

Im Eozän fand auf Korsika eine Orogenese mit ostgerichteter Subduktion statt. Erst um die Oligozän/Miozän-Wende begann auf Elba die alpine Orogenese, bei der ozeanischer Boden zum einen in Richtung Osten über den Kontinentalrand auf Elba überschoben wurden, zum andere nach Westen unter Korsika subduziert wurde. Im Untermiozän begann die Überschiebung der Toskaniden durch die Liguriden, wodurch die Toskaniden grünschieferfaziell metamorph überprägt wurden (vor etwa 20 Ma war der Höhepunkt der Metamorphose). Bei der Überschiebung entstand ein Deckenbau zwischen Toskaniden und Liguriden, wobei diese zum Teil ineinander verschuppt wurden.

Eine ostgerichtete Rotation der Insel Korsika führte zur Kollision mit dem adriatischen Kontinent (toskanischen Einheiten), was zudem eine abrupte Verlangsamung der Subduktionsbewegung zur Folge hatte. Dabei begann sich der lithosphärische Mantel teilweise loszulösen und ein Zurückrollen der Subduktionszone setzte ein. Die einsetzende Dehnungstektonik dünnte die Kruste im Bereich der heutigen nördlichen Tyrrhenis aus. In Folge dieser Dehnung und der damit verbundenen Druckentlastung schmolz der asthenosphärische Mantel teilweise auf. Das heiße Material stieg auf und schmolz Teile der Kruste ebenfalls auf. Auf Elba führte dies zu zahlreichen, meist granitischen Magmaschüben.

Neben vielzähligen gangförmigen Körpern brachte diese Phase auch die zwei großen Intrusionen, den Monte–Capanne–Pluton und den Ostelba–Pluton hervor und ermöglichte kontaktmetamorphe Mineralneubildungen. Auf Ostelba wurde Eisen aus Sedimentgesteinen der Toskaniden durch den Magmatismus mobilisiert, so dass wirtschaftlich nutzbare Skarn–Lagerstätten entstanden.

 

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